Alte Flieger

Moin Edi,

Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da Du nicht schreibst, welches Bespannmaterial Du benutzen möchtest.
Ich nehme gerne Oratex Bügelfolie, da da schon der Heißsiegelkleber drauf ist.

Papier: fixieren mit Glutofix, vorspannen und mit Spannlack spannen und versiegeln.
Seide: wie bei Papier
Bespannvlies (Polyesther, 24 g) wie bei Papier

Falls Du jetzt aber tatsächlich Ceconite oder sogar Baumwolle verwenden willst, musst Du das einfach mal mit Spannlack ausprobieren, ob das hält.
Kollege bespannt gerade seine Ka 6e (1:3) mit ganz normalem Oracover.

Schreib' mal zurück, was Du da vorhast!

Viele Grüße

Matthias

Noch einen Satz zum Bespannen von Oratex. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bespannfolie für Metallflugzeuge (oder auch Rümpfe) sehr nützlich sein kann. Bei Holzflugzeugen stellt sich die Frage, ob der Flieger jemals noch repariert werden soll. Zum Ablösen werden Temperaturen über 240 Grad (teilweise mehr) benötigt. Die Tegofilmschicht im Sperrholz beginn bei 145 Grad zu delaminieren. Gerade bei dünnen Hölzern (z.B. 1mm) sind bei drei Schichten jede davon nur 0,3 mm stark (eher dünner, denn zwei Lagen Tegofilm sind eher dicher als 0,2 mm). Woher nimmt man die Gewissheit, dass die Wärme zum Ablösen der Bespannung (sie muss ja durchdringen bis auf die Klebeschicht) innerhalb von 0,3 mm sich um mehr als 100 Grad reduziert?
Daher würde ich empfehlen, bei zuvor mit Oratex bespannten und reparierten Holzflugzeugen an unterschiedlichen Stellen Holzproben zu ziehen und auf Delamination zu untersuchen.

Lanitz macht auch - schon immer eigentlich - Bespannfolien für den Modellflug. Jenes Oratex, welches ich im Beitrag #2 angesprochen habe, nennt sich Gewebebügelfolie und ist auf der Innenseite bereits mit Heißsiegelkleber beschichtet und wiegt pro Quadratmeter 135 Gramm. Hat nichts mit Oratex 600 oder 6000 für manntragende Flieger zu tun!

Grüße

Matthias